Nach Kanada auswandern? Ehrliche Erfahrungen einer Deutschen mit Work Permit
Ganz ehrlich nach Kanada auswandern stand nie auf meiner Bucketlist? Und jetzt im Nachhinein frag ich mich wieso? Und du spielst mit dem Gedanken, nach Kanada auszuwandern oder für längere Zeit zu bleiben?
Ich hab’s gemacht– meinen Job gekündigt, mein Leben gepackt, mir ein Work Permit geholt, meinen Van verschifft (ja, wirklich!) und bin losgezogen.
Aber ganz ehrlich? Es ist nicht alles Ahornsirup und Bergblick.
Hier sind 10 Dinge, die ich wirklich gerne vorher gewusst hätte – von Käse-Frust über Recycling-Chaos bis hin zu Camping-Desastern.
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1. Recycling in Kanada ist… verwirrend ♻️
Vergiss Deutschlands perfekt sortierte Mülltrennung und Pfand-System. Wenn du nach Kanada auswandern willst musst du das Recycling Chaos mit offenen Armen begrüßen. Jede Provinz (und manchmal jede Stadt) hat ihre eigenen Regeln.
Oft gibt’s nur zwei Tonnen: Müll und „Mixed Recycling“. Glas, Plastik, Papier – alles zusammen. Kompost? Selten.
Und Pfandrückgabe Stellen muss mach suchen, es ist nicht typisch hier alles selbst zusammen und zurück zugeben. Traurig, ich weiß. Dafür bekommt man aber auch Pfand für Milchkartonagen.
2. Rechtsabbiegen bei Rot ist völlig normal
Ja, du hast richtig gelesen. In fast allen Provinzen darfst du bei Rot rechts abbiegen – nachdem du angehalten hast.
Ich war zuerst völlig verwirrt. Aber es funktioniert erstaunlich gut. Achte nur auf Schilder wie “No turn on red“ – sonst wird’s teuer.
3. Das 4-Way-Stop-System funktioniert wirklich
An einer Kreuzung ohne Ampel gilt: Wer zuerst da ist, darf zuerst fahren. Jede Straße hat ein Stop Schild, jeder hält an und wartet bis es dran ist.
Und das Krasseste? Die Leute halten sich wirklich dran! Kein Gehupe, kein Gedrängel – nur freundliches Winken.
Ich war ehrlich beeindruckt. Das macht das Autofahren total entspannt.
4. Kanadischer Käse ist… gewöhnungsbedürftig 🧀
Ich liebe Käse. Aber kanadischer Käse? Sorry – nicht meins.
Die meisten Sorten kommen in riesigen Plastikblöcken, schmecken eher neutral oder nach gar nichts, und Weichkäse ist super teuer.
Wenn du nach Kanada auswandern willst und auf guten Käse stehst: Erwartungen runterfahren 😅
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5. Check deine Automarke, bevor du sie verschiffst 🚐
Ich hab meinen Renault-Van aus Deutschland verschifft.
Blöd nur: Renault gibt’s hier nicht. Bedeutet – Ersatzteile? Schwierig. Werkstätten? Niemand kann oder will dir helfen. Wir können aktuell nicht mal ein Ölwechsel machen weil wir Euro 6 sind und es unser Öl hier einfach nicht gibt.
Wenn du planst, dein Auto mitzunehmen, wähle besser eine Marke, die es hier wirklich gibt – Toyota, Ford, Honda oder Subaru zum Beispiel.
7. Trinkgeld ist Pflicht, nicht Kür 💳
In Deutschland gibst du vielleicht 1–2 €, wenn du zufrieden warst.
In Kanada? 15–20 % sind Standard. Überall: im Café, Restaurant, beim Friseur oder beim Lieferservice.
Beim Kartenzahlen erscheinen direkt Vorschläge wie 15 %, 18 %, 20 %.
Also: Plane das unbedingt in dein Budget ein.
8. „Kostenlose“ Krankenversicherung – mit Haken 🏥
Ja, Kanada hat öffentliche Gesundheitsversorgung – aber sie deckt längst nicht alles ab.
Zahnarzt, Physiotherapie, Medikamente oder der Krankenwagen sind oft privat zu zahlen.
Und: Jede Provinz hat ihr eigenes System.
Wenn du mit einem Work Permit hier bist, bekommst du keine kanadische Krankenversicherung.
Du brauchst eine Reise- oder Auslandsversicherung – das wird auch an der Grenze kontrolliert.
Wenn du je ein Problem haben solltest, dann geh zuerst zur Apotheke. Dort kannst du dein Problem erläutern und dir wird zugehört und ausgeholfen. Hier ist es typisch sich zu erst Hilfe zu holen bei der Apotheke anstatt gleich zum Arzt zu gehen.
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9. Freundlich ja – aber Freundschaften dauern 🤝
Das Leben in Kanada als Deutsche ist am Anfang schwierig. Kanadier sind höflich, hilfsbereit und unglaublich nett.
Aber: Tiefe Freundschaften entstehen langsamer.
Kleine Gespräche gehen easy, aber „echte Freunde“ zu finden dauert.
Also – bleib offen, geh zu Events, wander mit Leuten … es wächst mit der Zeit.
10. Campingplätze in Nationalparks sind Monate vorher ausgebucht ⛺
Ich wusste nicht, dass man Campingplätze im Januar oder Februar für den Sommer buchen muss.
Im Mai war fast alles schon ausverkauft – sogar Backcountry-Plätze.
Wenn du nach Kanada auswandern willst und vorher die Gegend erkundigen möchtest dann empfehle ich früh zu buchen.
Es gibt viele First Come, First Serve Campingplätz, da musst du allerdings früh auftauchen und man kann nur 1-2 Nächte bleiben.
💬 Fazit – Mein ehrliches Kanada-Resümee
Nach Kanada auszuwandern war ein gute Idee, und ich würde es jederzeit wieder tun.
Aber all das vorher zu wissen, hätte mir so viel Nerven (und Geld) gespart.
Wenn du also gerade deinen Kanada-Traum planst – ich drücke dir die Daumen!
Und wenn du Fragen hast, schreib mir gern auf Instagram oder in die Kommentare.
Ich teile ehrliche Erfahrungen – kein Auswanderer-Glitzer. 💌
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